Danièle Sallenave

Danièle Sallenave wurde am 28. 10. 1940 als Tochter französischer Grundschullehrer in Angers geboren. Ihre frühe Kindheit verbrachte sie fast ausschließlich im Schulhaus, wo sie mit ihrer Mutter wohnte, während ihr Vater in deutscher Kriegsgefangenschaft war. Sowohl die Werte der französischen, laizistischen Schule als auch die einfache Herkunft ihrer Eltern, die Abwesenheit der in den Krieg gezogenen Männer ebenso wie die bäuerlich geprägte Landschaft ihrer Kindheit im Loire-Tal haben Sallenaves Schreiben und ihr Verständnis von Literatur maßgeblich beeinflusst.

Nach dem Studium an der École Normale Supérieure und der Agrégation in Literaturwissenschaft begann Danièle Sallenave als Übersetzerin aus dem Italienischen (u.a. übersetzte sie Texte von Pier Paolo Pasolini und Italo Calvino) und lehrte von 1968 bis 2001 Literatur- und Filmgeschichte an der Universität Paris X – Nanterre. Neben ihrer literarischen und essayistischen Tätigkeit nimmt die journalistische Arbeit einen wichtigen Platz in ihrem Schaffen ein: Sie war Mitbegründerin der Literaturzeitschrift „Digraphe“, schrieb für den von Alain Finkielkraut gegründeten „Messager européen“, für „Les Temps Modernes“ und häufig auch für „Le Monde“. Ihre zahlreichen Reisen dokumentierte sie in verschiedenen Reiseberichten. Sallenaves intellektuelles Engagement für Osteuropa, für Palästina, aber auch ihre kritischen Stellungnahmen vor allem zu gesellschafts- und bildungspolitischen Fragen führen immer wieder zu Kontroversen ...